„Wir möchten einen Zell-Atlas für die embryonale Froschhaut erstellen. Dieser Atlas kann uns auch wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung von Lugenepithelien liefern“, sagt Dr. Peter Walentek, Mitglied des CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies und Forschungsgruppenleiter an der Klinik für Innere Medizin IV des Universitätsklinikums Freiburg. „Wenn wir die genaue Verteilung und das Zusammenspiel unterschiedlicher Zelltypen besser kennen, hilft uns das auch, Fehlfunktionen im Lungengewebe zu verstehen und darauf aufbauend gezielte Therapieansätze zu entwickeln“, so Walentek. Denn bei einer Reihe chronischer Lungenkrankheiten ist die Zusammensetzung der Zellen so verändert, dass sich die Lunge nicht mehr ausreichend reinigen kann. Betroffene haben ein stark erhöhtes Risiko an Lungeninfekten zu erkranken.
Von Krallenfröschen über Menschen lernen
Mensch und Krallenfrosch sind Wirbeltiere und teilen sich rund 21.000 von insgesamt 23.000 Genen. Das ermöglicht Forscher*innen, anhand von Untersuchungen des Krallenfroschs viel über menschliche Entwicklungen und Krankheiten zu verstehen. So kann die Untersuchung des Krallenfroschs Studien an Säugetieren zum Teil ersetzen. Damit trägt die Forschung an den Froscheiern dem 3-R Prinzip Rechnung, mit dem der Einsatz von Versuchstieren verringert (Reduce), Experimente verfeinert (Refine) oder die Wahl der Organismen angepasst (Replace) werden soll. Ein weiterer Vorteil: „Die Tiere legen sehr viele Eier, deren Entwicklung sehr einfach in einer Petrischale oder mittels Lichtmikroskop beobachtet werden kann. Zudem ist es einfach und schnell, in die Genaktivität und -funktion einzugreifen und so die Bedeutung einzelner Gene zu verstehen“, so Walentek.
CIBSS Profil von Dr. Peter Walentek
Text übernommen von der Universitätsklinik Freiburg